Gurdjieff in Deutschland 1921-1922

Gurdjieff erreichte Berlin mit seinen Schülern um den 20. August 1921. In Berlin kam Gurdjieff bei alten russischen Freunden unter und quartierte seine Schüler in Hotels ein. (beide Männer neben Gurdjieff sind noch nicht identifiziert)

Gurdjieff in Berlin 1921

In Berlin-Schmargendorf mietete Gurdjieff einen Saal für die Movements, die dort regelmäßig unter der Leitung von Lily Galumian veranstaltet wurden.

Nach Dresden wurde Gurdjieff vom Fürsten Wallwitz (ein alter Freund von Thomas de Hartmann) eingeladen, anwesend waren u.a. das Ehepaar de Hartmann und die Prinzessin Gagarin (Taufpatin von Thomas de Hartmann).

In Hellerau verhandelte Gurdjieff mit Harald Dohrn über den Kauf des Festspielhauses, um dort sein Institut zu eröffnen. Dabei soll Gurdjieff auch eine schriftliche Empfehlung von Emile Jaques Dalcroze vorgezeigt haben (wohl von Alexander de Salzmann vermittelt). Im Zuge der Verhandlungen kam es zu einem Gerichtsverfahren.

Ankunft in Berlin 1921

In Berlin frequentierte Gurdjieff das Kristall Cafe, wo er Schüler traf und Geschäfte tätigte. Gurdjieff wurde dort auch als Heiler konsultiert.

Seine Übersetzer in Deutschland waren hauptsächlich die beiden Ehepaare de Salzmann und de Hartmann. Die Salzmanns hatten sich vor dem Krieg in Hellerau, Dresden kennengelernt und waren beide deutscher Abstammung. Jeanne de Salzmanns Mädchenname war Allemand. Das Ehepaar de Hartmann lebte 1908-1912 in München, wo Thomas de Hartmann bei Felix Mottl studiert hatte.

Am 24. November 1921 hielt Gurdjieff seinen ersten offiziellen Vortrag in Berlin betitelt "Innere Haltungen und Zustände".

Gurdjieff plante sein Institut in Hellerau zu eröffnen. Um die Öffentlichkeit damit vertraut zu machen, wurde 1921 in Berlin eine Institutsbroschüre gedruckt. Der Titel lautete:  
Das Institut für harmonische Entwicklung des Menschen.

Gurdjieff erwähnt in Begegnungen seine "Reisen durch Deutschland", leider ist kaum etwas über diese Aktivitäten bekannt. In seinem dritten Buch "Das Leben ist nur wirklich wenn Ich bin" erwähnt er eine Studiengruppe in Bayern, wahrscheinlich eine Gruppe in München.

Am 14. Juli 1922 verliess Gurdjieff Deutschland in Richtung Paris.