Mittwoch, 3. April 2013

Unbewusste Angst / Befürchtungen

Diese Vorahnungen künftiger Widerwärtigkeiten, Krankheiten, Verluste, peinlicher Situationen bemächtigen sich seiner häufig so stark, dass sie die Form von Wachträumen annehmen.

Ein kultivierter Mensch, der einem gebildeten Milieu angehört, ist sich sehr oft nicht darüber im klaren, welch grosse Rolle Befürchtungen in seinem Leben spielen. Er fürchtet sich vor allem und jedem; vor seinen Dienern, vor den Kindern seines Nachbarn, vor dem Portier im Hausflur, vor dem Zeitungshändler an der Strassenecke, dem Taxifahrer, dem Verkäufer, vor dem Freund, dem er auf der Strasse begegnet und auszuweichen versucht, um nicht gesehen zu werden. Und die Kinder, die Diener, der Portier usw. fürchten sich ihrerseits vor ihm.

Unbewusste Angst ist ein sehr charakteristisches Merkmal des Schlafes.

Die Menschen ahnen nicht, wie sehr sie der Furcht ausgeliefert sind. Diese Furcht ist nicht leicht zu bestimmen. Zumeist ist es Furcht vor peinlichen Situationen, Furcht vor dem, was der andere denken mag. Manchmal wird diese Furcht fast zu einem manischen Zustand.

aus einem Gurdjieff Vortrag von 1917 in Essentuki

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