Erscheinungen während der Meditation
Neben Makyo in Gestalt von Gesichtern gibt es
zahlreiche in Gestalt von Hör-, Geruchs- oder Tasterscheinungen, und andere,
die den ganzen Leib in Mitleidenschaft ziehen. Manchmal bewegt sich der Körper
von Seite zu Seite oder vorwärts und rückwärts oder neigt sich zu einer Seite,
oder man hat das Gefühl des Sinkens oder des Sicherhebens.
Es kommt auch, wenn
auch selten, vor, dass man meint, einen besonders wohlriechenden Duft zu
riechen.
Oder es brechen plötzlich Worte unkontrolliert aus einem heraus.
Es
gibt sogar Fälle, wo man ohne dessen bewusst zu sein, Dinge niederschreibt, die
sich später als prophetische Wahrheiten herausstellen.
Sehr häufig sind die
visuellen Halluzinationen.
Der
Leib kann sich heiß oder kalt, glasartig, hart, schwer oder leicht anfühlen.
Der Geist kann sich anfühlen, als ob
er hernieder sinke oder dahin gleite oder einem verschwommen oder scharf vorkomme.
Es kommt auch vor, dass
ein Übender die Fähigkeit entwickelt, durch feste Gegenstände hindurch zu
sehen, so als wären sie durchsichtig. Oder er kann seinen eigenen Körper als
durchsichtig empfinden.
Lassen Sie sich nicht durch solcherlei Wahnbilder
verführen, denn sonst laufen Sie Gefahr, ihr wertvolles Leben in einer
Verfolgungsjagd von Dummheit und Aberglauben zu verschwenden.
Karlfried Graf Dürckheim – Wunderbare Katze und
andere Zen Texte S. 134
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