der Kern der Anthropologie Gurdjieffs

Im Kapitel XVI von Beelzebubs Erzählungen führt Gurdjieff das persische Wort Kesdschan ein, welches das »Gefäß der Seele« bedeutet, um diesen zweiten Körper zu bezeichnen. Es entspricht in etwa dem Astralleib der Theosophen, mit dem wesentlichen Unterschied allerdings, daß die Menschen Nummer eins, zwei, drei oder selbst vier ihn nur in einem embryonalen Zustand besitzen.

Dies ist der Kern der Anthropologie Gurdjieffs - der Mensch ist nicht von Natur aus eine unsterbliche Seele noch ist er ein seelenloser Automat. Er ist ein natürliches Wesen mit übernatürlichen Möglichkeiten. 

Die Samen der Unsterblichkeit sind in ihm eingepflanzt, ihr Keimen jedoch ist nicht gewährleistet. Die erste Phase ist die Bildung des Kesdschan-Körpets, die durch einen Vorgang zustande kommt, der den Gesetzen der bestehenden Welt unterworfen ist, nicht jedoch ihren Beschränkungen, besonders nicht denen von Raum und Zeit.

Mit dem Erwerb dieser neuen Dimension wird der Mensch von dem gewöhnlichen Menschen verschieden. Der Mensch Nummer fünf befindet sich im Gleichgewicht zwischen der materiellen und der geistigen Welt.

Er hat zwei Körper, und sein Kesdschan- Körper kann »objektive Vernunft« erlangen. Trotzdem bleibt er, bis er sie erworben hat, nach wie vor in den Grenzen seiner menschlichen Natur. Er hat erreicht, was zu erreichen für den Menschen natürlich und rechtmäßig ist. Darüber hinaus gibt es eine Umwandlung, die über seine eigene Individualität hinausgeht.

Bennett - Die Inneren Welten des Menschen

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