Samstag, 2. März 2024

Gurdjieff war ohne Zweifel ein Esoteriker, der über Zugang zu verborgenem Wissen verfügte


Studiert man freilich Gurdjieffs Werk, so drangt sich ein Gedanke auf: Gurdjieff wollte gar nicht der Heiler sein, als den ihn nicht wenige Zeitgenossen sehen wollten. Sein Ziel war es vielmehr, 
"Sinn und Zweck des menschlichen Daseins auf der Erde
zu erkennen und dieses Wissen so vielen Menschen wie nur möglich zu offenbaren.

Nach Gurdjieff ist der Mensch so lange ein mechanisch funktionierender Roboter, wie sein eigentliches innerstes Ich noch schlaft. Der Mensch muss aufhören, eine "schlafende Marionette" zu sein. Solange alle Menschen schlafen, wird es nach Gurdjieff auch Kriege geben, in denen menschliche Automaten andere menschliche Automaten zu töten versuchen.

Gurdjieff war ohne Zweifel ein Esoteriker, der über Zugang zu verborgenem Wissen verfügte. Er stellt im Kreise der Esoteriker eine Ausnahme dar. Die meisten Esoteriker suchen nach der Möglichkeit, etwa durch rituelle, ans Magische erinnernde Übungen den Geist (wieder) dem Göttlichen näherzubringen. Gurdjieff hingegen ließ körperliche Übungen praktizieren, um zunächst ein höheres Bewusstsein zu erlangen. Das wiederum sah er aber als Voraussetzung für den Erhalt des materiellen Universums, der Schöpfung in ihrer Gesamtheit, an. Seine Einstellung war also insofern zutiefst materialistisch, als durch geistige Übungen die materielle Welt des Universums vor der Auflösung bewahrt und erhalten werden sollte.

Walter-Jörg Langbein - Das Grosse Buch der Esoterik

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