Donnerstag, 29. Februar 2024

Jean Toomer über die Gurdjieff Movements



Es gab Vorführungen von Gymnastikübungen. In den vergangenen Jahren hatte ich sowohl schwedische als auch deutsche Gymnastik praktiziert. In jüngerer Zeit hatte ich einige der von F. Matthias Alexander erarbeiteten Übungen zur bewussten Steuerung des Individuums kennengelernt.

Nirgendwo und zu irgendeiner Zeit bin ich auf Übungen gestoßen, die in meinem Denken und Fühlen mit denen von Gurdjieffs Schülern vergleichbar waren. Diese schienen den Körper zu ergreifen und ihn buchstäblich neu zu erschaffen. Zu sehen, wie sie vollzogen wurden, weckte in mir den Wunsch, sie zu machen. Ihre Anziehungskraft beschränkte sich nicht auf das Physische. Für mich waren sie seltsam schön und auf eine Weise, die ich nicht erklären konnte, tiefgründig. Das sind keine rein manuellen Bewegungen. Sie umfassten den ganzen Menschen, da war ich mir sicher, und sie waren Mittel im Dienste eines im Wesentlichen religiösen Ziels.

Es gab Tänze und heilige Tänze. Von Zeit zu Zeit hatte ich einige der einzelnen Tänzer, Gruppen und Ballette gesehen, die nach New York kamen. So einen Tanz hatte ich noch nie erlebt. Es schien einer anderen Kategorie, einer anderen Welt anzugehören.

Besonders ein Tanz, ein Tanz namens „Die Initiation einer Priesterin“, beeindruckte mich als einfach großartig. Es war reine Religion. Ich hatte das Gefühl, dass ich Mitglied des Instituts werden wollte, schon allein deshalb, um diesen Tanz zu lernen und daran teilzunehmen.

Jean Toomer

Quelle: Jean Toomer - Why I entered the Gurdjieff Work


Keine Kommentare: