Gurdjieff und die persische Bruderschaft Ahl-i-Haqq - das Volk der Wahrheit

Zunächst möchte ich über eine Sekte oder Bruderschaft mit Namen ›Das Volk der Wahrheit‹ sprechen, die Ahl-i-Haqq, die in einem Gebiet leben, das sich von Ost- über Nordwest-Persien bis nach Kurdistan erstreckt.

Wenn man darüber nachdenkt, daß diese Sekte als ›Volk der Wahrheit‹ bezeichnet wird und daß Gurdjieff seine eigene Gruppe als ›Wahrheitssucher‹ bezeichnete, könnte man vermuten, daß das ›Volk der Wahrheit‹ zu den Gruppen gehörte, die Gurdjieff suchte und fand.

Gurdjieff bezieht sich nirgendwo in seinen Schriften direkt auf eine persische Bruderschaft, es sei denn, Sie sind zufällig einmal auf das im  Jahre 1934 veröffentlichte, heute kaum noch erhältliche Buch The Herald of Coming Good gestoßen. Dies war Gurdjieffs erstes Buch und das einzige, das zu seinen Lebzeiten veröffentlicht  worden ist. Er beschreibt darin unverblümt seinen Kontakt zu einer persischen Bruderschaft und sagt, er habe einige seiner Schüler zu ihrem Kloster geschickt.

Die Ahl-i-Haqq verfügen mit Sicherheit über eine ganz spezielle Art von methodischem Wissen.
Diese Gruppe ist nicht irgendeine mehr oder weniger häretische islamische Sekte, sondern sie pflegt einige sehr alte Überlieferungen. Sie wurde im Jahre 1316 vom Sultan Sahaq wiederbelebt oder reformiert. Dies geht aus der Tatsache hervor, daß die Gruppe nach Auftauchen des Islam nicht nur nestorianisch-christliche Überlieferungen, sondern auch wesentlich ältere chaldäische und zoroastrische pflegte, die aus der Blütezeit Babylons stammten, welche mittlerweile viertausend Jahre zurückliegt. Hierauf bezieht sich Gurdjieff in seinem eben erwähnten Buch The Herald of Coming Good.

J.G. Bennett - Gurdjieff. Ursprung und Hintergrund seiner Lehre

Kommentare

Beliebte Posts