Dienstag, 4. Februar 2014

Auszüge aus den Briefen von Katherine Mansfield

20.10.1922
Ich sage dir, was dieses Leben mehr als alles andere ist. Es ist wie Gullivers Reisen. Man hat die ganze Zeit das Gefühl einen Schiffbruch erlitten zu haben und von der Vorsehung ans Land gespült worden zu sein. Einfach alles ist anders. Nicht nur Sprache, sondern Nahrung, Sitten, Leute, Musik, Methoden, Stunden - alles. Es ist wirklich ein neues Leben.

24.10.1922
Ich glaube Mr. Gurdjieff ist die einzige Person, die mir helfen kann. Es ist eine große Freude hier zu sein.

27.10.1922
Wenn dies alles morgen im Rauch enden sollte, werde ich das allergrößte und wunderbarste Abenteuer meines Lebens erlebt haben. Ich habe mehr in einer Woche gelernt, als dort drüben in Jahren.

2.11.1922
Ich weiß, dass ich nirgends sonst in der Welt zu Kräften kommen kann, außer hier. Dies ist der Ort und hier wird man vollkommen verstanden, mental und physisch. Ich hätte durch keine andere Behandlung meine Gesundheit wiederherstellen können.

7.11.1922
Es ist hier Teil der “Arbeit” sehr viele Dinge zu tun, insbesondere die Dinge, die man nicht gerne tut. Ich erkenne den Grund dafür.

7.11.1922
In den drei Wochen fühle ich mich hier so, als hätte ich Jahre in Indien, Arabien, Afghanistan und Persien verbracht. Das ist sehr seltsam, oder? Und wie sehr würde man so reisen wollen, wie verbunden man sich fühlt! Erst jetzt weiß ich das.

17.12.1922 
Manchmal frage ich mich, ob wir uns Mr. Gurdjieff wundervolles Verständnis “einbilden”. Aber man erlebt immer neue Beispiele dafür. Und er agiert immer genau in dem Moment, den man braucht. Das ist es, was so seltsam ist.

26.12.1922
Siehst du Bogey, wäre uns ein einziger Appell an Gott gewährt, würde er lauten:
Ich will WIRKLICH sein.

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