Samstag, 30. März 2013

die Synthese von Orient und Okzident

Wieso sind Sie nach Europa gekommen? Gurdjieff: Weil ich den mystischen Geist des Orients mit dem wissenschaftlichen Geist des Okzident verschmelzen möchte. Der orientalische Geist ist auf dem richtigen Wege, aber nur in seinen Tendenzen und Grundideen. Der westliche Geist ist auf dem richtigen Wege was die Methoden und Techniken angeht. Ich möchte einen neuen Typus eines Weisen erschaffen, der den Geist des Orients und die Methodik des Okzidents in sich vereint. 
aus Denis Saurat´s Interview mit Gurdjieff 1923

Aber natürlich war Gurdjieff keine isolierte Erscheinung. Gurdjieff war ein Teil eines außergewöhnlichen Geschehens, das, wie ich weiss, auf der Welt stattgefunden hat, nämlich der Übermittlung von Wissen von Ost nach West; Wissen über den Menschen und seine Natur, das während Jahrhunderten, Jahrtausenden zusammengetragen worden ist und von Gurdjieff im Laufe seiner lebenslangen Suche entdeckt werden konnte. Er war zeitlebens und in erste Linie ein Suchender und was er fand gab er uns weiter.
J.G. Bennett - Gurdjieff heute

Wenn jemand im Zusammenhang mit dem an jenem Abend vorgelesenen Kapitel die Frage nach der östlichen und der westlichen Welt und dem Mangel an Verständnis zwischen der orientalischen und abendländischen Mentalität anschnitt, redete Gurdjieff sehr ausführlich über die Missverständnisse, die dadurch auf der Welt existierten. Er sagte, das komme - wenigstens zum Teil - daher, dass es dem Osten an Energie und dem Westen an Weisheit fehle. Auch sagte er voraus, eines Tages werde die Welt des Ostens wieder eine Position von Weltrang einnehmen und eine Bedrohung für die gegenwärtig absolut allmächtige, einflussreiche neue Kultur der westlichen Welt darstellen, die seiner Ansicht nach von Amerika - einem gewiss sehr starken, aber auch sehr jungen Land - dominiert werde.
Eine Kindheit mit Gurdjieff S.187

Die erste Stimme, die sich einige Tage nach seinem Tod erhob, kam aus Amerika. Es war die des Architekten Frank Lloyd Wright, der erklärte: »Kipling hat einmal gesagt, daß diese Zwillinge - er meinte damit den Orient und den Okzident - sich niemals würden verstehen können. Aber im Leben Gurdjieffs, in seinem Werk und seinem Wort gibt es eine aus der Tiefe asiatischer Weisheit stammende Philosophie, gibt es etwas, was der abendländische Mensch verstehen kann. Sowohl im Werk dieses Mannes als auch in seinem Denken - in dem, was er tat, und in der Art, wie er es tat - begegnet der Okzident wirklich dem Orient.«
Begegnungen mit bemerkenswerten Menschen S.16
http://www.youtube.com/watch?v=DGek07Bz-8s

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